07.04.2020

Die Kraft des Humors!

"Jung trifft Alt" feiert Jubiläum

Die Kraft des Humors!

"Jung trifft Alt" feiert Jubiläum

Das Projekt „J.A! – Jung trifft Alt“ feiert heuer seinen 10. Geburtstag. Das Ziel ist immer das Gleiche: Das Verständnis zwischen den Generationen fördern und die beiden Lebenswelten einander näher bringen. Dabei unabdingbar: Eine gute Portion Humor.

Wenn Alt und Jung sich austauschen, zusammenwohnen oder arbeiten, sich für eine gemeinsame Sache begeistern, dann profitieren beide Seiten. Je mehr Begegnungen über Generationen hinweg passieren, umso besser für den Einzelnen wie auch für die Gesellschaft. Diese Begegnungen stehen seit 10 Jahren im Mittelpunkt des Projekt „J.A! – Jung trifft Alt“, das die Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk gemeinsam mit youngCaritas durchführt.
Die Jugendlichen werden bei dieser Initiative von verschiedenen Expertinnen und Experten begleitet. Einer davon ist Heimo Thiel. Heimo Thiel arbeitet seit 20 Jahren als ClownDoctor und Komödiant in Altenheimen zwischen München und Bergheim und vermittelt bei Workshops und Fortbildungen das Thema „Humor in der Pflege“. Er ist ausgebildeter Kultur- & Circuspädagoge, weiters Erwachsenenbildner und steht sowohl als Clown & Straßenkünstler also auch als Schauspieler auf der Bühne des Lebens.

Heimo Thiel wörtlich: Die Kraft des Humors

Mein Beitrag im Rahmen des „J.A! -Jung trifft Alt“-Projekts mit dem Titel „Lebensfreude“ trägt diesen, um den jungen Menschen einen ganz speziellen Teil des „alt seins“ sichtbar zu machen: Den Humor.

„Nachdem Gott die Welt erschaffen hatte, schuf er Mann und Frau. Um das Ganze vor dem Untergang zu bewahren, erfand er den Humor“: Dieses Zitat des 2019 verstorbenen Karikaturisten Guillermo Mordillo zeigt, worum es geht. Es geht um Beziehung und wie wir auch unter Einbeziehung von HUMOR in Beziehung zu unserem Gegenüber gehen können.
Wenn ich zu Beginn des Workshops die Frage stelle, welche Bilder die Schülerinnen und Schüler zu den Begriffen wie „Altenheim“ und „Alte Menschen“ haben, dann sind es tendenziell düstere, traurige, depressive, reduzierende Assoziationen.

Womit beschäftigen wir uns in der Folge? Durch Spiele, Übungen und Simulationen erweitern wir unsere Erfahrungs- und Erkenntnisräume. Folgende Themenbereiche kommen dabei vor: Kommunikation durch Sprache & Körper, Kontaktaufnahme, Begegnung, Berührung, Bewegung und bewegt sein, Sensibilisierung meiner eigenen Bedürfnisse und Grenzen – und die der anderen.

Aktiv zuhören …

Wir üben hinzuhören, zu sehen, zu spüren und zu fühlen. Was ist „Aktives Zuhören“? Was „Validation“ nach Naomi Feil? Was ist Humor und seine unterschiedlichen Ausdrucksformen und Wirkungsweisen, und wie „funktioniert“ er? Und was sind die Unterschiede zwischen Humor und Lachen? Welche Formen des Lachens gibt es?

Ein weiterer wesentlicher Teil besteht darin, aus meinem Erfahrungsschatz – aus meinem Altenheimalltag – themenbezogen, also von Begegnungen in unterschiedlichen Situationen, zu erzählen. Dann bekommen die zum Teil mittlerweile verstorbenen Menschen wieder ein Gesicht, einen Namen, eine Biographie und somit ein Leben, das sie einst gelebt hatten, oft ein erfülltes, trotz aller Entbehrungen und Bescheidenheit … oft zum Erstaunen der jungen Schülerinnen und Schüler.

Für mich ist es immer wieder spannend zu beobachten, wodurch und womit ich die jungen Menschen erreichen und berühren kann und was sie aus diesem Workshop für sich mitnehmen. Es sind – wen wundert’s? – selten die ohnehin von mir bewusst stark vernachlässigte(n) Theorie(n), sondern die Anwendungs- und Umsetzungsmöglichkeiten für den bevorstehenden Besuch eines Menschen im Altenheim.

Der Weg zum eigenen „Ich“ führt nur über das „Du“.

Wenn ich in der Abschlussrunde nach den Bildern frage, die Schülerinnen und Schüler jetzt von alten Menschen haben, bekomme ich ein anderes, positiveres und „helleres“ Bild gezeichnet als zu Beginn.

Kontakt:
Dr. Anita Moser
Tel: 0662-872691-18
E-Mail: [email protected]

Erfreulich: Im Jubiläumsjahr haben sich 37 Schülerinnen und Schüler vom BORG Straßwalchen während der Projekttage an ihrer Schule zur Teilnahme entschlossen. Sie werden im Oktober ihre Besuchsdienste in den Senioreneinrichtungen antreten. Foto: Gemeindeentwicklung Salzburg

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